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African Soul

 

Rückverbindung zu unseren Ursprungskräften 

 

Unerschrocken und neugierig auf das Leben, war ich einst als kleines Kind durch die Welt gegangen. Eine Welt die so ganz anders war, als diese Welt in der ich heute lebe. Meine Seele wurde in ein Land hineingeboren, wo die Natur den Rhythmus vorgibt. Mein Kinderherz war begeistert von der großen Weite der wilden Landschaft Namibias. Ein Land mit einem durchdringenden Licht und mit einer atemberaubenden Tierwelt. Die Kontraste in den unterschiedlichen Völkerstämmen waren ein buntes Mixen von traditionellen Ritualen und eine unverwechselbare Darstellung in der Kunst und ihren Trachten.

Und so saß ich als Kind stundenlang unter dem großen Eukalyptusbaum auf unserem Hof und schaute mit Begeisterung den Frauen zu, wie sie auf offenem Feuer das Essen zubereiteten. Mehrere Versuche von meiner Mutter schlugen fehl, als sie den Einheimischen von Zeit zu Zeit Besteck anbot, sozusagen als kultivierte Menschen müsste man ja mit Besteck essen und nicht mit den Fingern. Ich fand die Variante mit den Fingern einfach praktischer. Die Männer nahmen das Besteck dankend an und kurzerhand wurden daraus Werkzeuge und Waffen hergestellt.

Unsere Wäsche wurde ebenso auf dem Feuer gewaschen und mit einer Präzision über den Stacheldraht gehängt, dass ich nur darauf gewartet habe, wann wohl das erste Loch in eins von meinen schönen Kleidern gerissen war. Die meiste Zeit ging es gut. Ein alte Frau in den Herero Style war für das bügeln verantwortlich. Bei Außentemperaturen im Sommer von ca. 45 Grad und mehr wurde dann die heiße Kohle in das gusseiserne Bügeleisen gefüllt. Mit einer Hingabe und mit traditionellen Gesängen wurde die Hausarbeit in ihrem Tempo erledigt.

Viele Stunden verbrachten wir im Freien, und am liebsten hielt ich mich auf Bäumen auf. Die Welt von oben betrachten. Dem Himmel nah sein. Den eigenen kreativen Gedanken und Fantasien nachgehen. 

Ich fühlte mich unverwundbar. Selbst wenn ich in einer bedrohlichen Situation geriet, war ich von einem Urvertrauen gehalten. Ich konnte mir gar nicht vorstellen, dass es etwas Wichtigeres gibt, als in dieser Welt mit all ihren Herausforderungen zu leben.

Im Alter eines Teenagers wurde meine Weltsicht auf den Kopf gestellt. Ich kam in ein Land, wo die Kälte im Winter weh tun kann, wo die grüne Landschaft mit ihren vielen Bäumen und Wiesen meine Augen irritiert hatte, wo die Häuser so dicht aufeinander standen und die Ortschaften keine richtigen Grenzen zu den nächsten Dörfern hatten.

Wo die Menschen sich stundenlang vor einem Gerät setzten, was ich zuvor noch nie gesehen hatte und sich durch Filme und Nachrichten das Leben diktieren lassen. Wo mittlerweile die Telefonate den Emails und Kurznachrichten gewichen sind und Briefe nur noch als romantische Geste gesehen werden. 

Heute wünsche ich mir manchmal, dass meine Augen und meine Seele viele der Bilder, die in unserer Medienlandschaft gezeigt werden, nie gesehen hätten. Sie haben uns abgestumpft gegenüber den Zauber in der Natur, sie haben unseren Geist vernebelt und uns die großartige Fähigkeit des unterscheiden könnens von Wahrheit und Unwahrheit fast genommen. Durch die Reizüberflutung von Außen werden wir immer weiter in eine Co-Abhängigkeit hineingezogen.

Ich bin mittlerweile an einen Wendepunkt angekommen, wo ich erkennen darf, wie wichtig die Rückverbindung zu unseren Ursprungskräften ist. Und das geht nur mit echter Hinwendung zu sich selbst. Die Kreativität, das Staunen und begeistert sein für das Leben kann uns auf dieser Reise ein guter Weggefährte sein.

Und einer wird immer dabei sein und das bist DU SELBST. Lerne dich zu lieben und das Leben wird dir liebende Menschen an deine Seite stellen.

 

Text und Bild: >> Regina Lucks

 

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