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Was läuft falsch in unserer Kultur

Zerstört sich diese Zivilisation selbst?


 

In der Rede von Alan Watts richten sich die Fragen darauf, was unsere Erfolge zu einem Fehlschlag werden lässt, was schief läuft in unserer Kultur. Wieso beginnt die Welt auszusehen wie das Kinderzimmer eines verwöhnten Kindes, das zu viele Spielsachen hat und davon gelangweilt ist? So schnell wie es die Spielsachen bekommen hat, so schnell wirft es sie auch wieder weg.

Alan Watts geht ferner der Frage nach, ob es tatsächlich unsere Bestimmung ist, nach Hause zu eilen, um der Arbeit zu entkommen und sich dort eine elektronische Nachahmung des Lebens anzusehen, die passiv, isoliert und ohne Kommunikation beim Betrachten eines zwitschernden Bildschirms zu einem Teil einer immer geistloseren Schöpfung wird, anstatt an einem kolossalen Festmahl, einer Liebesorgie, oder einem ausschweifenden Fest mit Musik und Tanz teilzunehmen .

Selbst in den Spektakeln, die man in diesem Fernsehen sieht, geht es eher darum Menschen zu zeigen die sich die Schädel einschlagen, aber um Himmels Willen keine Menschen die sich lieben, außer in einer sehr unterdrückten Art und Weise. Daraus lässt sich auf eine Anmaßung dahinter schließen, dass die Ausdrücke physischer Liebe bei weitem gefährlicher sind, als Ausdrücke physischer Gewalt.

Eine Anmaßung der Kultur die im Grunde verrückt ist und wohl unbeabsichtigt, aber nichts desto trotz nicht dem Überleben, sondern der eigentlichen Zerstörung des Lebens dient.

 

Wir können die Probleme, die durch das Schuldgeldsystem entstehen, nicht innerhalb des Schuldgeldsystems lösen.

Geld, Gesellschaft und Gewalt!

Kapitalismus ist wie Krebs. Um permanent wachsen zu können, muss der Krebs sein Umfeld zerstören.

Neoliberalismus ist Krebs im Endstadium. Unter dem Tarnnamen Globalisierung haben es die Metastasen geschafft, das gesamte gesellschaftliche Leben ins Visier zu nehmen und zu unterwerfen. Ökonomie geht vor Würde. Jetzt bleibt nur noch die Eroberung des menschlichen Ichs. Dazu wird die Gesellschaft sukzessive atomisiert. Das Zerschlagen klassischer Gruppen in immer kleinere Einheiten fängt bei der Gewerkschaft an, geht über die Familie und endet im Menschen selber. Aus dem Ich wird eine Einheit, die wiederum in ihre Bestandteile zerlegt und kommerzialisiert werden kann.

Nach der Generation „Red Bull“ – „Wir realisieren Deinen Traum, und sei er noch so absurd“ – kommt jetzt die Generation „Selfie-Stick“. Nur wer sich permanent selbst inszeniert und dabei dem diktierten Trend der Industrie folgt, kann sich von der Lehre der völligen Konsumgesellschaft verschonen. Cloud-Persönlichkeiten.

Wo führt diese Highspeed-Autobahn des Zeitgeistes hin?
Ab wann führt die nicht-artgerechte Haltung des Menschen 3.0 zu seiner Zerstörung?
Was muss geschehen, damit eine im Konsumrausch dahinvegetierende Gesellschaft wieder erwacht, zu sich kommt?

Dr. Eugen Drewermann gehört zu den überzeugendsten Mahnern unserer Epoche. Er ist Theologe, Seelsorger und Humanist. Drewermann lebt ein weitgehend analoges Leben. Sein Wissen ist tief und sein Horizont umfasst einen 360°-Raum.

Seinen Vortrag „Geld, Gesellschaft und Gewalt“ in der Berliner Urania hielt Drewermann aus dem Stehgreif. Ohne Skript, ohne Notizen, mit eindeutiger Botschaft: Der Mensch ist keine Ware. Der Mensch hat eine Würde. Wer diese Würde bestreitet, um den Menschen bis ins letzte Detail vermarkten zu können, bringt am Ende die Menschheit in ihrer Ganzheit um.

Empfehlung in diesem Zusammenhang: >> „KenFM im Gespräch“ mit Drewermann vom März 2016.

 

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Bild: Vadim Yerofeyev – fotolia.com

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