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Die Natur als Therapeutin

 

 

„Sex ist nicht Liebe.
Liebe ist nicht Sex.
Aber es ist wie im siebenten Himmel,
wenn eins zum anderen kommt.“

Madonna

 

 

 

Heilung aus dem Wald – Körperliche Liebe im Wald ist gesundheitsfördernd

Und sie zeigt uns, dass Vielfalt ein hohes Gut ist, das etwas mit Ästhetik zu tun hat. In unserer Zivilisation herrscht ein sehr enges, kulturell und durch Zeitgeist geprägtes Verständnis eines „schönen“ Körpers vor. Menschliche Körper, wie sie von Natur aus sind, bekommen wir kaum gezeigt. (..) Wer sich an Medien und Werbung orientiert und sich selbst bewusst oder unbewusst mit den computerbearbeiteten Körperschablonen, die dort vervielfältigt werden, vergleicht, kann enttäuscht werden.

Immer mehr Menschen sind mit ihren natürlichen Körpern unzufrieden. Essstörungen sind ebenso im Vormarsch wie die sogenannte Dysmorphophobie, bei der die Betroffenen massiv unter einem vermeintlichen Makel ihres Körpers leiden, der, objektiv betrachtet, gar nicht vorliegt. Die Natur kennt keine Schönheitsideale, keine mit Photoshop bearbeiteten Körperschablonen.

Sexualität und Körperlichkeit sind in der Natur stets ein Teil des Gesamtkonzeptes des Lebens.

Ein nackter, lebendiger Körper, umgeben von der Vielfalt des Lebens, wird gerade durch seine Einzigartigkeit, seine individuelle Gestalt, in der die Natur ihrem Faible zur Vielfalt Ausdruck verschafft, zu etwas Besonderem.

Auch diese Sichtweise hat etwas mit Erneuerung zu tun, nämlich mit der Erneuerung unseres natürlichen ästhetischen Empfindens.

Durch wachsame Naturbeobachtung erfahren wir, was Sexualität wirklich bedeutet.

Es ist bei Weitem nicht der Konsum eines Körpers, kein rein physischer Akt. Die Natur ist von etwas durchdrungen, das ich ganz unverfänglich als schöpferische Kraft bezeichnen möchte.

Die eigene Sexualität als Teil des großen schöpferischen Wirkens der Natur in uns selbst und in allen Lebewesen zu verstehen, steht in starkem Kontrast zum gesellschaftlichen Umgang mit Sex. Das Ambiente der Natur hilft uns dabei, die schöpferische Kraft in uns zu erfahren.

Das hat damit zu tun, dass wir in der Natur gewissermaßen an die Quelle unserer sexuellen Kräfte zurückkehren. (1)

Pflanzen reagieren auf Sex

Wie stark Pflanzen umgekehrt auf Sex reagieren, hatte auch Dr. Marcel Vogel, entdeckt. Er war über 20 Jahre als Wissenschafter bei IBM in Kalifornien tätig. M. Vogel ist eine der Personen, der es gelang, einige Pflanzenexperimente von Cleve Backster, der als Vater der modernen Pflanzenkommunikation gilt, zu wiederholen und weiterzuentwickeln. Marcel Vogel führte in Workshops, öffentlichen Vorträgen und sogar live im Fernsehen vor, wie Pflanzen es im Voraus fühlen, wenn man ihnen Blätter abreißen will, wie sie – nach dem Backsterschen Prinzip angeschlossen an Messinstrumente – drastische Reaktionen zeigen, wenn sie verbrannt oder mit den Wurzeln aus ihrem Topf gerissen werden sollen. * s.a. unter „Anmerkungen“

Als Marcel Vogel eine Gruppe skeptischer Psychologen, Ärzte und Computerprogrammierer bei sich zu Besuch hatte, bat er sie, seine Messinstrumente und andere Apparate auf versteckte Zusatzgeräte und Tricks hin zu untersuchen, die ihrer Meinung nach unbedingt vorhanden sein mussten. Danach forderte er sie auf, sich in einem Kreis hinzusetzen und sich miteinander zu unterhalten, um zu sehen, wie und worauf die Pflanze reagieren würde. Eine Stunde sprach die Gruppe über die verschiedenste Themen, ohne dass die Pflanze merklich reagiert hätte. Sie wollten das Ganze schon als Schwindel erklären, als einer sagte: „Wir könnten noch über Sex reden.“

Zu ihrer aller Überraschung wurde die Pflanze da plötzlich aktiv, die Feder des Schreibers hüpfte wild auf dem Papierstreifen hin und her. Diese Beobachtung ließ einige vermuten, dass ein Gespräch über Sex möglicherweise in der Atmosphäre eine Art sexueller Energie freisetzt – vergleichbar der von Wilhelm Reich entdeckten Orgonenergie und dass die alten Fruchtbarkeitsriten, bei denen auf frisch gesäten Feldern Geschlechtsverkehr ausgeübt wurde, tatsächlich die Pflanzen zum Wachstum angeregt haben könnten.

Naturvölker hatten eine ganze Palette von „Fruchtbarkeitszaubern“, die Schamanen waren wohl doch nicht so naiv, wie wir immer annehmen. (2)

 

Die Erde spricht… über Sexualität durch ein Medium

„Ich möchte über die Beziehung von Mann und Frau sprechen im Hinblick auf mich, die Erde. Ich bin ein sexuelles Wesen, wenn auch nicht in der Weise, wie sich die meisten Menschen Sex vorstellen. Mein Wesen ist sexuell, und jeder Stein und jede Landschaft ist sexuell. Auf machtvolle Weise sexuell.“

Von Menschen, die viel Zeit in der Natur verbracht haben, habe ich oft Berichte gehört, dass sie immer wieder die Natur, wie auch ganze Landschaften, als hoch erotisch und sexuell erlebt haben. Ihr Erlebnis hatte unmittelbar Auswirkung auf ihre eigene Lust und Sinnlichkeit.

„Wir (damit meint die Erde sich selbst und auch die gesamte Natur in all ihren Erscheinungsformen) senden euch dies die ganze Zeit; da wir wollen, dass ihr wach werdet für ein ganz neues sexuelles Dasein. Bisher geschieht dies nur vereinzelt.
Das hat mit Scham zutun.

Ihr könnt euch von Scham nur befreien, wenn ihr wisst, wofür ihr euch schämt.

Selbst eure christliche Mythologie beginnt mit einer Erzählung, in der es beschämend ist, Wissen zu erlangen und sich der Sexualität zu erfreuen. Hier liegt der tiefste Grund für eure Abtrennung, und es gilt, ihn völlig aufzugeben.

Die Tiefe dieser Verdammnis lässt sich kaum überzeichnen. Die Dinge, die ihr getan habt, und für die ihr euch schämt, haben letztlich allesamt mit eurer Scham gegenüber der Sexualität zu tun. Es ist die Scham wegen eurer Wurzeln, des Vorgangs, durch den ihr auf die Erde gekommen seid und euch der Lebensfunke gegeben wurde, der euch zu Handlungen getrieben hat, die ihr verdammt.

So lange ihr die Energien und den Akt verdammt, durch den ihr körperliche Form angenommen habt, wird eure Verbindung zur zeitlosen und gestaltlosen Dimension eurer selbst verzerrt sein.“

Und dennoch haben viele Kulturen die Erde selbst als zutiefst sexuelles Wesen betrachtet….

….beispielsweise hatten einige erdverbundene Naturreligionen Rituale, bei denen ein zeremoniell inszenierter Liebesakt dazu diente, das Land fruchtbarer zu machen.

In antiken Religionen galt Sexualität oft als Teil der Feier des Lebens.

In manchen Kulturen wurde und wird sie auch als ein wichtiger Weg gesehen, das eigene Bewusstsein weiterzuentwickeln und sich mit der spirituellen Welt zu verbinden, aber…

Sexualität ist nicht auf die sexuelle Begegnung beschränkt.

Sie wurzelt in der Tiefe der Existenz an sich. Wenn wir Sexualität als das Wechselspiel des männlichen und weiblichen Prinzips betrachten, dann vollziehen sich entsprechende Vorgänge fortwährend im Herzen jedes Atoms und jeder Galaxis, zwischen der Sonne und der Erde und in jedem einzelnen Vorgang in der Natur.

Laut der Erde ist dies der Bereich, in dem sich der Mensch am tiefsten von seinem Kern getrennt hat…. (3)

 

 

„Das sexuelle Verhalten einer Gesellschaft
ist das Ergebnis politischer Entscheidungen,
nicht umgekehrt.“

Gore Vidal

 

Anmerkungen:

(1) Der Biologe Clemens G. Arvay befasst sich in seinem Buch „Der Biophilia-Effekt“ nicht nur mit der Natur als Ärztin und Psychotherapeutin – also mit den gesundheitsfördernden medizinischen und psychologischen Effekten von Naturerfahrung, sondern auch mit Sex im Wald. Denn die Natur ist auch eine Sexualtherapeutin. Im Buch wird dieser Bereich des menschlichen Lebens mit größter Sorgfalt, mit Gefühl und Respekt behandelt. „Der Biophilia-Effekt – Heilung aus dem Wald“ basiert auf modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Quellen werden im Buch penibel offen gelegt.

> Clemens G. Arvay, Der Biophilia-Effekt, 2015, edition a, Wien
> Film

(2) zitiert in: Tompkins/Bird, Das Geheime Leben der Pflanzen, 1977, Fischer Taschenbuch Verlag
D.Kerner/Imre Kerner, Der Ruf der Rose, 1992, Kiepenheuer & Witsch, Köln

(3) zitiert in: „Die Erde spricht: Ich bin bei euch“
Sten Linnander www.ichbinbeieuch.de    > Verlag Neue Erde 2013

* Dr. Marcel Vogel arbeitete als Wissenschafter bei IBM in Kalifornien mit Siliziumkristallen (SiO2-Quarzkristallen) und war maßgeblich an der Entwicklung der Beschichtung der heute verwendeten Computerdisketten beteiligt. Auch heute noch werden bei den Computerchips winzige Teile der SiO2-Quarze für die Informationsübermittlung verwendet. Im Ruhestand setzte Marcel Vogel seine Forschungen an Kristallen fort. Als Naturwissenschafter war es ihm stets absolut wichtig, dass seine Forschungsergebnisse reproduzierbar und messbar sein mussten.

 

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Bildquellen:

Cetina Schlucht in OmisHermine Maria Haselmeier gab ihrem Bild den Titel „Schoss von Mutter Erde“
pixabay.com

 

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