Menu

Der Baum als Heiler und Freund

 

Der Baum | Baumkontakt| Baum-AuraBaumheilkunde |

 

„Es gibt nur eine Heilige Schrift, das wahrhaftige Buch der Natur.
Nur sie kann den Leser erleuchten.
Zumeist werden nur von Menschenhand geschriebene Bücher
als heilige Schriften anerkannt,
die der Nachwelt als göttliche Offenbarung hinterbracht werden müssen …
Mit der großen Schrift der Natur verglichen
sind sie aber nur kleine Tümpel im Gegensatz zum Meer.
In den Augen eines Sehers ist jedes Blatt eines Baumes
eine Seite im Heiligen Buch und enthält göttliche Offenbarung,
wenn er es versteht zu lesen und zu begreifen,
dann kann er jeden Moment seines Lebens inspiriert werden.“

Hazrat Inayat Khan
zit. In Middle Earth, 8/1977

Siehe auch: Das Buch der Urquellen

 

Was ist Baumheilkunde?

 

Von Renato Strassmann

Die Baumheilkunde unterscheidet sich in der Anwendung und im Vorgehen von den üblichen naturheilkundlichen Therapien, obwohl sie im Heilungsprozess zum Teil die gleichen Inhalte und Wege kennt. Um die Baumheilkunde und ihre Anwendungs- und Wirkungsweisen zu verstehen, sind einige grundlegende Hinweise zur Heilkunde allgemein nötig. Heilkunde kann aus verschiedenen Einstellungen und Anschauungen heraus betrieben werden. Allen Anschauungen ist gemeinsam, dass sie Veränderungen bewirken wollen.

Die ganzheitliche Heilkunde schließt, im Gegensatz zur Schulmedizin, alles mit ein, was einer Heilung bedarf.

Der Mensch wird in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise, also nicht nur körperlich-organisch, sondern auch seelisch und geistig in den Heilungsprozess einbezogen.

Dies ist entscheidend, wenn man bedenkt, dass eine Beeinflussung des körperlich-organischen Lebewesens auch eine Beeinflussung der Gefühle und der Geistigkeit nach sich zieht. Umgekehrt wirkt eine Erfahrung oder ein Erlebnis auf geistiger Ebene über die Gefühle auch auf den Körper des Menschen.

Heilungsprozesse können grundsätzlich beide Seiten betreffen, wobei die gegenseitige Wechselwirkung mit einbezogen werden kann. Aus einer materialistischen Sichtweise heile ich mit stofflichen, unbelebten Heilmitteln den stofflichen Organismus. Sie wirken früher oder später über den Körper hinaus in die Gefühls- und Geisteswelt hinein. Fehler sind sehr schwerwiegend und stofflich oft nicht mehr korrigierbar. Wähle ich ein Heilmittel und eine Heilform, die zunächst die geistige Ebene als Wirkungsbereich anspricht, so dauert der Heilungsprozess unter Umständen länger, jedoch wirkt er viel feiner in die stofflichen Bereiche. Kann das feinstofflich wirkende Mittel genau auf den betreffenden Menschen abgestimmt werden, erfahren wir oft sogenannte Spontanreaktionen. Die Therapien der Baumheilkunde werden diesen Aspekten gerecht.

Bei der volkstümlichen Art und Weise, mit Bäumen zu heilen, geht man bei einem bestimmten Leiden zu einem passenden Baum.

Traditionell werden folgende Bäume und Sträucher entsprechend empfohlen:

 

AHORN: Bei Hautausschlägen (die hängenden Äste berühren).

APFELBAUM: Bei Geschwüren und Verhärtungen (in der Krebstherapie).

BIRKE: Ausgleichend bei geistigen Arbeiten. Regt die Geistestätigkeit an. Bei Gicht- und Rheumaerkrankungen.

BUCHE: Bei Leber- und Gallenbeschwerden. Wirkt stark anregend auf das Zentralnervensystem.

EICHE: Reguliert den Blutdruck und den Kreislauf. Wirkt allgemein stärkend. Zu empfehlen zur Erholung nach Krankheiten.

ERLE: Bei Gicht und Müdigkeit.

ESPE: Bei innerer Angespanntheit.

ESCHE: Regt an und wirkt stärkend auf den gesamten Organismus.

FICHTE, FÖHRE: Trocknet aus und wirkt gegen Überspanntheit. Bei Gicht und Lungenkrankheiten. Allgemein nervenstärkend und entspannend.

HASELNUSSSTRAUCH: Regt die Hautfunktion an, stärkt die Nerven und das Herz.

HOLUNDERSTRAUCH: Regt die Ausscheidungsorgane an und stärkt das Abwehrsystem. Wirkt vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten.

LINDENBAUM: Stärkt die Herztätigkeit. Beruhigt und entspannt.

 

Zunächst könnte man vielleicht meinen, unter der Bezeichnung „Baumheilkunde“ seien ganz einfach die üblichen Anwendungsformen zu verstehen, die aus der allgemeinen Praxis der Pflanzenheilkunde bekannt sind, also das Zubereiten von Teemischungen, von Tinkturen, Salben und allen weiteren möglichen Formen der Pflanzenverarbeitungen. Vorerst stehen aber all diese Möglichkeiten im Hintergrund. Wir beachten sie vorläufig gar nicht weiter.

Die Baumheilkunde benötigt grundsätzlich KEINE Verarbeitung von Pflanzenteilen.

Der Grundgedanke ist so alt wie die Menschheit:

Die Baumheilkunde heilt mit dem lebendigen Wesen des Baumes.

Sie heilt mit der Kraft, die den Baum zu dem wachsen lässt, was er ist; wachsen lässt nach Eigenart, Charakter und Individualität, die er als Einzelwesen zum Ausdruck bringt, eingeordnet in einem arteigenen Gemeinschaftsprinzip.

Leider ist diese Idee beinahe verloren gegangen, nur noch ganz wenigen Menschen ist zumindest das Vorgehen bekannt. Verloren gegangen ist die Praxis vielleicht deshalb, weil diese Art des Heilens Offenheit und Zeit fordert. Mit dem allmählichen Verlust dieser Voraussetzungen hat auch eine so fein wirksame Art des Heilens keinen Platz mehr in unserer technisierten und zeitarmen Gesellschaft, die vielen Gefühlen zu wenig Raum und Bedeutung gibt.

Die Baumheilkunde bietet grenzenlose Möglichkeiten, wieder eine tiefe Beziehung zur Erde, zu sich selber und schließlich zum Menschen einzugehen, ganz einfach wieder zu fühlen, Zeit zu haben und hier und jetzt zu sein.

Sicherlich, es ist nur eine unter vielen Möglichkeiten, um dem Suchen nach sich und dem Mitmenschen Anstöße zu geben. Auch ist es nur eine der Formen der Pflanzen- und Naturheilkunde, meiner Meinung nach jedoch eine der schönsten, die uns die Pflanzenheilkunde anbietet. Was heißt das für uns? Es bedeutet ganz einfach: Eine Birke ist als Birke nicht identisch mit allen Birken. Sie ist diese eine Birke und unterscheidet sich durch ihre Eigenart und durch ihre Ausstrahlung von allen anderen Birken. Ob nun diese Birke allein oder in Gemeinschaft mit zehn oder 100 anderen Birken steht, sie ist diese eine Birke. Auch wenn sie zur gleichen Art gehört und damit in einer übergeordneten Gemeinschaftsform mit allen Birken der Welt verbunden ist, ja selbst mit den noch nicht gewachsenen, erst als Idee vorhandenen Birken, und auch mit all den vor ihr gelebten Birken, so ist sie dennoch ein Individuum. Diese Individualität ordnet sich mit einer selbstverständlichen Natürlichkeit in die gesamte Gemeinschaft der Birken ein.

In der äußeren Betrachtung einer bestimmten Art von Pflanze, sei es nun ein Baum, ein Strauch oder eine Krautpflanze, gleichen sich alle untereinander. Sie lassen sich voneinander kaum unterscheiden. Die gemeinsame Idee der Pflanze steht im Vordergrund. Erst bei näherer Betrachtung zeigt das Einzelwesen seine individuelle Gestalt. Eine junge Birke, um bei diesem Beispiel zu bleiben, zeigt sich uns in ihrem Charakter, in ihrer Eigenart und in ihrer Ausstrahlung anders als eine alte, ausgewachsene Birke. Ebenso eine gesunde Birke oder eine kranke Birke. Eine Birke, die auf gutem Boden wächst, sieht anders aus als eine Birke, die auf einem Boden wächst, der zwar ihr Wachsen ermöglicht, jedoch nicht ganz den Bedingungen entspricht, die die Birke sich wünscht.

Und nun beginnt der Baum ganz langsam seine Geschichte zu erzählen.

Die Sprache setzt sich zusammen aus vielen verschiedenen Bildern, Gesichtern und Gestalten. Die Natur, die Erde und damit alles, was in ihr verborgen ist, öffnet sich uns. Zunächst zeigen sich uns die äußeren Formen und Gegebenheiten.

Allmählich lernen wir, ihre Art von Sprache, die Bildsprache, wieder zu verstehen.

Wir entdecken dabei, dass uns die Bildsprache im Grunde überhaupt nicht fremd ist – im Gegenteil: Sie zeigt sich uns als unsere Ursprache. Wir nehmen wahr, dass sich alles miteinander in einem gegenseitigen Austausch befindet. Jetzt halten wir Zwiesprache mit der Natur, mit uns und darüber hinaus mit der Idee des Schöpfungsgedankens.

Diese Zwiesprache ist die heilende Kraft der Baumheilkunde.

Kein Blättersammeln, Wurzelgraben, Blütenernten und Rindenschälen ist mehr notwendig. Die Quelle der heilenden Kraft finden wir durch die vermittelnde Zwiesprache zwischen dem Baum und uns in uns selber. Wir werden selber zum Heilmittel. Wir sind Heilmittel für uns und für den Baum, so wie der Baum Heilmittel für sich und für uns ist. Es ist ein Geschenk, das uns angeboten wird. Es wartet darauf, dass wir lernen, es als Geschenk anzunehmen, ohne es dabei als Besitz zu erachten.

Das ist Baumheilkunde!

 

Quelle:

Auszug aus:  Renato Strassmann, Baumheilkunde, Freya Verlag

 

Weitere Anwendungsgebiete der Bäume:

> Die Energien der Lebensbäume finden Anwendung bei…..

> Die Energien der Lebensbäume können stärken…..

 

Bildquelle:

martinvickery – pixabay.com
Pexels – pixabay.com
DanieBester – pixabay.com

 

Ist Dir mein Beitrag eine Inspiration… und eine Tasse Kaffee wert?

Bitte auf Spenden klicken – Herzlichen Dank im Voraus. Michael Glass




 

Seiten: 1 2 3 4

Loading